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 16.01.2008 - 01.02.2008 Südafrika

IMG_0296Wir haben es erreicht, das Land das vom Hörensagen noch gefährlicher sein soll, als der Sudan! Mit Alex Schreckensberichten im Ohr, “Man wird auf offener Strasse erschossen, das Auto wird einem an der Ampel abgenommen, überfallen...”, planen wir Johannesburg und Pretoria weitläufig zu umfahren. Noch beim planen, schwups schon haben wir ein Stoppschild überfahren. Ver..., da steht auch noch ein Polizist und winkt uns raus. Unschuldig lassen wir uns die Verkehrsregeln erklären und loben überschwänglich deren Sinn. Inzwischen hat er den Strafzettel schon fast vergessen, aber vom vielen Reden “Durst” bekommen. Leider können wir ihm kein Geld für einen Drink geben, machen wir ihm deutlich, denn das wäre ja Bestechung und somit strafbar. Mit einem “Geschenk”, einem Frankfurter Schlüsselband, ist er dann sehr zufrieden.Kopie von IMG_0518

Erleichtert lassen wir Großraum “Jo-Burg” hinter uns, noch mit aller Habe und “still alive”. Wieder ärgert uns das Regenwetter. Das Museumsdorf der Ndebele in Botshabelo mit den mit geometrisch bemalten Häuserwänden liegt auf der anderen Seite des “Little Olifant River”. Wir dürfen nicht hinüber, denn der Damm soll geflutet werden und dann kämen wir nicht zurück. Alle Bewohner des Dörfchens wurden schon in die Schule evakuiert. Doch Wagemut gepaart mit Neugier ist verheerend, also schiebt einer von uns beiden Wasserstandswache während der andere schnell das Dorf besichtigt.

Grasskop an der Panoramaroute lässt uns dann an die Heimat denken. Ein malerisches Plätzchen, wie in Europa. Wir beschließen ein paar Tage Ferien zu machen. “Was macht man so, in den Ferien?” Wandern, in der wildromantischen Landschaft um uns herum, ein Traum. Also spornen wir die Stiefel und machen uns auf zum “Jock of The Bushveld Trail.” 

Ganz einfach, sagt uns die Touristeninfo, einfach nur dem weißen Hund folgen und drückt uns eine Karte mit der Wanderwegbeschreibung in die Hand! Klingt gut, denken wir. Ist feucht, stellen wir sogleich fest und waten einen kleinen Bach hinauf, Moor und Sumpf um uns herum. Ist schön, denken wir und stapfen entschlossen durch die Nebelschwaden weiter. Doch wo ist der Hund? Such, such den Hund! Da ist er ja, aber wo ist die Quelle? Unser Trinkwasser ist schon leer, inzwischen brennt die Sonne. Ist hoch, merken wir. Hier ist der Abhang, aber kein Hund! Na gut, dann eben Querfeldein. Ach, wie kommt denn der Hund hierher? Jetzt sind wir richtig! Wo ist der Hund? Am alten Baum vorbei, jaaa... da sind so viele, wo ist der Hund? Ist dunkel hier im Märchenwald, Flechten und Farnwedel schlagen uns ins Gesicht. Hund, wo bist du? Wir finden nie nach Haus! Wir haben noch zwei ganze Pflaumen und eine Stunde bis zur Dämmerung. Ah der Hund, Gott sei dank. Aber wir sind doch aus der anderen Richtung gekommen! Sch... auf den Hund, wir gehen jetzt nach Haus! Nach glücklichen 8, statt der angegebenen 4 Stunden kommen wir nach Hause. Auch wenn es den Anschein haben mag, wir sind beim Schreiben der letzten Zeilen nicht betrunken, sondern versuchen nur ein wenig die Wirren dieser Wanderung zu beschreiben.

IMG_1305Fernsehen, Göttlich! “Animal Planet” - genau das Richtige. Der Löwenfilm erhitzt wieder das Safari-Blut. Kaum zu bremsen düsen wir auf direktem Weg zum nahen Krüger-Park. Als alte Safarikönige kaufen wir gleich die Jahreskarte! Safari, nun geht es wieder los. Wir bauen die Türen aus, klappen das Safari-Fenster hoch und auf geht’s! Elefant auf Tuchfühlung, Löwen, Büffel, Giraffen, Zebras, Hippos, Geier, Impalas (Hauptnahrungsmittel für den Leopard) und viel Gras. Wir sehen eine Servalkatze in der Morgendämmerung. Doch, bis wir ankommen ist der Leopard schon weg, oder er war nicht da. An einem kleinen Teich füttern wir Schildkröten mit Banane, sogar um die Schale streiten sich die Wassertiere. Auch den Scheuen Buschbock und 2 Nyala Antilopen haben wir gesehen. Schlangen, Käfer, Tokos und eine Grashüpferarmee. Ganz nebenbei retten wir 2 Südafrikaner die seit Stunden mit einem Platten auf der Strasse stehen und sich nicht zum Reifenwechseln aus dem Auto trauen. Aber der Leopard zeigt sich nicht, auch nicht auf der Nachtsafari! Noch mit den Worten, “Wir kriegen dich, ...irgendwann!”, verlassen wir den Park. Wir verlassen auch das europäisch anmutende Südafrika. Durch endlose Mais- und Zuckerrohr- plantagen geht es Richtung Swaziland.


 07.02.2008 - 22.02.2008 Südafrika II IMG_2476

Zurück in Südafrika ist das Meer nur einen “Tagesritt” entfernt, doch was sehn wir auf der Karte? Oh, da ist ja noch ein Nationalpark! Safari, hatten wir schon lange nicht mehr! Also fahren wir doch durch den “Hluhluwe Infolozi Park”. Gesagt getan, kurz nach dem Eingang warten schon 2 Nashörner im Schlamm auf uns. Ein Elefant versperrt uns den Weg. Zurück können wir nicht -Sackgasse-! Der graue Riese ist zu dick um einen Ausweg zwischen den Bäumen zu finden. Es bleibt nur Eins, den Ersten Gang einlegen, Fuß aufs Gas und ruhig verhalten. Langsam kommt er uns auf dem schmalen Strässchen entgegen. So ein Seitenfenster wird ziemlich grau, wenn ein Elefant direkt daran vorbeigeht. Schweiß steht auf unserer Stirn, uns ist flau im Magen. Schritt für Schritt schiebt er sich an uns vorüber. Kaum ist der Schwanz im Spiegel zu erblicken gibt Matthias Vollgas. Nix wie weg. Die Zebras danach sind doch so erholsam.

Das Meer!!!! Endlich haben wir es erreicht. Wir feiern den Tag mit köstlichen Muscheln und Fisch. Ein paar Tage verbringen wir mit Strandspaziergängen und lesend an den Klippen. IMG_2510Zum Baden ist es eindeutig zu kalt, wir genießen Meerblick und ein echtes Dach über unserem Kopf. Gestärkt machen wir uns auf den Weg in die Transkei.

Dunkle Regenwolken und Nebel verdüstern unsere Stimmung. Auch unser Auto muckt und meckert, ihm schmeckt das Wasser im Benzin nicht. Wir kreuzen Nelson Mandelas Geburtsstadt, doch auch hier ist die Stimmung grau und düster. Unsere Hautfarbe erntet finstere Blicke. Schnell biegen wir ab, in Richtung “Wild Coast” mit Ziel Coffee Bay.

Wir finden einen schönen Zeltplatz mit wunderbarem Blick auf die steinige, wilde Küste. Bei der Begrüßung, “und hier findet heute Abend der Trommelkurs statt”, hätten wir es wissen müssen. Der Rhythmus kommt mit der Dämmerung und weicht erst mit dem Morgengrauen. Schnell wird uns klar welche Pilze man uns vor dem Backpacker(Jugendherberge) verkaufen wollte - wir sind ja so naiv. Gerädert ziehen wir um, das ist uns echt zu ”drummy”! Noch völlig übermüdet reißt uns unser Telefon aus dem Tran. Peter! Sein Motorrad ist hin und er hat noch 2 Wochen bis sein Heimflug geht. Wir verabreden uns im nächsten Städtchen - Port Elizabeth (700 km) in zwei TagenIMG_2638.

So düsen wir wieder los, freudig dem Wiedersehen mit Peter entgegen. Die Nacht verbringen wir in der Cintsa Bay. Kaum haben wir unser Auto abgestellt und unseren Raum bezogen (Regen), werden wir an die Rezeption gerufen, wir sollen mal zum Chef kommen. Oh jeh, wir sind uns keiner Schuld bewusst. Grade erst angekommen und schon Termin beim Chef, das ist nie gut! “He ihr”, brüllt da ein echter “Bure”, “seid ihr die mit dem Göti?” Wir verstehen nur Bahnhof. Da dämmert es uns. Das große weiße Auto vor der Tür, “ja, das ist unseres”.” Ich hab auch so einen”, erklärt der Wirt,” allerdings nicht mehr so fit. Unten, wo man die Surfboards leiht, da steht er, ein bisschen im Gebüsch.” Das müssen wir sehen. Schnell haben wir Göti gefunden. Im Gebüsch ist gut, das Gebüsch wächst aus ihm heraus, der Boden ist durchgerostet, die Schlingpflanzen haben ihn erobert. Aber es ist ein Volvo TGB 11, das Modell Safari. Die Schweden haben Angola im Südafrikakrieg mit ein paar dieser Autos unterstützt. Göti wurde von den Südafrikanern gekapert und verkauft. Der Backpacker hat mit ihm Ausflüge entlang der Wild Coast und Strandausflüge gemacht. Doch Salz und Schusswunden haben ihren Tribut gezollt.

Peter fällt uns lachend in die Arme! Sein erster Satz: “Ich will halt meinen Pass verbrennen!” Seine Begeisterung IMG_2736für Südafrika ist ansteckend. Bei Pizza und Savanna, dem südafrikanischen Äppler, planen wir zusammen eine kleine Abschiedstournee zu machen.

Erstes Ziel ist der “Addo Elephant Park”, denn Peter hat noch keine “Katze” gesehen. Wieder hängen wir unsere Fenster aus und klappen das Safarifenster hoch. Das Übermaß an Warzenschweinen und Schildkröten veranlasst uns für eine Namensänderung des Parks zu appellieren. Wir sichten nur einen einzigen einsamen Elefanten, der wie ein Pappkamerad auf einer weit entfernten Wiese patrouilliert. Doch dann kommen wir zum Wasserloch, wo sich trotz 20 Autos mehr Elefanten als Touristen tummeln. Baden, einsanden, fressen, spielen, tröten, sie kommen und gehen. Wir sind begeistert! Doch uns zieht es weiter.

Durch die Kleine Karoo, einem trockenem Weideland mit silbern glitzernden Windrädern(Wasserpumpen) fahren wir nach Ugie. Dort besuchen Katja und Alex gerade ihre Freunde. Wir überfallen sie! Laden uns zum Braii (Grillfest) ein und feiern freudig das Wiedersehen (Sorry und vielen Dank). Viel ist passiert seit wir sie in Äthopien zuletzt gesehen haben.

IMG_3143Wir sind gekommen um die Drakensberge zu sehen. Auf dem höchsten Pass Südafrikas verstehen wir warum dieser Gebirgszug diesen Namen erhalten hat. Drachenberge, das passt zu der romantischen mysteriösen Landschaft, durchzogen von Wildbächen, Wasserfällen und Schluchten. Verzaubert erreichen wir Rhodes, das Zentrum des Universums. Ein kleines Örtchen, Mekka der Fliegenfischer. Wobei die Wörter Rhodes und Zentrum an sich schon ein Wiederspruch sind. Unglaublich, dass sich diese Dorfidylle seit beginn des 19. Jahrhunderts bewahren konnte. Hätte Peter nicht seinen Rückflug schon gebucht, würden wir sofort eine Woche mit einem Fliegenfischerkurs verbringen. So ziehen wir nach einer Nacht in einer alten Schule weiter.

Dem Königreich Lesotho, das direkt hinter der Bergkette liegt, können wir nicht widerstehen.

 


23.02.2008 - 22.03.2008 Südafrika III

Nach dem Abstecher durch Lesotho fahren wir über die alte Vortrecker Stadt Graaff Reinet nach Unionsdale. Von hier geht es über den Prince Alfreds Pass nach Plettenberg, die Garden Route entlang nach George, wo Peters tapferes Motorrad steht. Wir folgen der schmalen Kiespiste durch tiefe Schluchten, Berg auf, Berg ab und halten für ein Sonnenuntergangs-Panoramafoto mit Regenbogen. Erst knirsch und klappert es in den Innereien uIMG_3361nseres Wagens, dann herrscht Totenstille. Rien ne va plus. Schnell stellt sich heraus: Wir sitzen fest, die Zündanlage liegt in 1000 Scherben.

Der Farmer 500m weiter schleppt uns ab. “Pinzgauerzucht, Klein Bavaria”, steht in großen Lettern am Tor geschrieben. Welch eine Ironie, dass unser Liebster genau vor dem Zuchtbetrieb seiner “Österreichischen Militärkollegen” schlapp macht. Wir können auf der ehemals deutschen Farm übernachten. Am nächsten Morgen schleppt der Farmer uns mit halsbrecherischen 80 km/h im bergigen Gelände die Kiespisten rauf und runter. Mit den Worten “Nichts geht über einen guten Swazi”, steigt er aus und sucht seinen Joint, den er, weil John der Polizist vorbeigefahren ist, schnell aus dem Fenster geworfen hat. Wir sind froh als wir dann später auf einem sicheren Abschleppwagen bis nach George fahren können. Wer hat die Garden Route schon vom Abschleppwagen aus gesehen? Wir haben bis heute zwar noch nicht verstanden wo die Gärten der Garden Route sind, aber die Fahrt haben wir trotz aller Sorge um unser Auto genossen.

In George, wird unser fahrunfähiger Freund dann neben Peters demoliertem Motorrad abgestellt, das ist schon ein trauriges Bild der beiden Afrikaveteranen. Die Volvovertretung kann und will uns hier nicht helfen, also müssen wir die Teile vom schwedischen Schrottplatz selbst organisieren. Das kann dauern! So beschließen wir die Zeit zu nutzen. Doch zuerst machen wir noch mit Peter den -Was man in den letzten Urlaubstagen noch alles tun kann- Marathon. Schnell geht es in George zum Eisenbahnmuseum, von dort mit einem alten Servicewagen auf den nächsten Pass und mit den Mountainbikes downhill wieder runter. Peter hüpft noch schnell von einer Brücke, derzeit der höchste Bungee-Sprung der Welt. Dann gleich weiter nach Plettenberg und Knysna zum Souvenirshopping. Ja noch einmal ans Meer. Helikopterflug war leider nicht möglich, Maschinenschaden. Skydiving (Fallschirmspringen) leider nur Samstags, dann sind wir eben flux nach Mosselbay gefahren. Reichlich erschöpft bringen wir Peter zum Flughafen, trinken zum Abschied lauwarmes Savanna in der Sonne und setzen uns gleich darauf in den Bus nach Cape Town. Peter ist unser Held, denn er hat in Nairobi auf dem Campingplatz einen Job als Mechaniker für Baumaschinen in Dubai angeboten bekommen. Jetzt macht er sich nun auf den Weg zum Vorstellungsgespräch.(Er hat den Job natürlich bekommen und jetzt total im Stress weil er zwischen Bagger und Kran noch schnell Speedboatfahren, Kytesurfen, Windsurfen, Segeln, mit dem Quad über die Dünen, ... muss.)

IMG_3619Cape Town und den Tafelberg, die vergisst man nicht so schnell. Ein bisschen schmerzt es uns, dass wir dieses lang angestrebte Ziel nun ohne unser Auto sehen. Doch wir beschließen schnell, wir kommen wieder, mit Auto! Wir staunen an der Waterfront, der Shopping und Gourmetmeile dieser Stadt. Hier gibt es alles! Wir schlendern über den Markt an dem man Menschen, Waren und Souvenir aus ganz Afrika sieht und finden gleich neue Freunde die uns von Cameroon vorschwärmen. Wir besichtigen die bunten Häuschen im Malayischen Viertel, Klettern auf den Tafelberg und genießen die Vielfalt dieses Schmelztiegels. Wie winzig Afrika doch ist, merken wir wieder, als wir Carmen im Flur unseres Hotels treffen. Bei Pizza und Wein tauschen wir Neuigkeiten, Reiserouten und Geschichten aus. 

Berauscht fahren wir zurück nach George zu unserem Autochen. Doch unsere Teile sind noch nicht da. Wir treffen uns noch mal mit Alex und Katja und auch Carmen schaut mit ihrem Motorrad noch mal vorbei. Jeden Tag, wenn wir am Auto werkeln werden wir gefragt: “Are you winning today?” Doch als die Teile endlich da sind und Matthias sich ans Einbauen macht, stellt sich ein weiteres Problem heraus. Da meint selbst der Mechaniker des Autohofs von nebenan, der Matthias ab und zu über die Schulter sieht:”Now, you are in big shit!” Oh weh, da wird erstmal die Ölpumpe zerlegt. Die Antriebswelle ist gebrochen. Der Mechaniker versucht seine Kollegen anzuspornen in dem er sie bei der Ehre der Buren packt (In freier Übersetzung aus dem Afrikaans:”Jetzt sind die Beiden mit ihrem verfl..., alten Volvo durch ganz Afrika gefahren und haben hier ein -zensiert- Ölpumpenproblem. Jetzt zeigen wir denen Mal, dass wir Buren ver... -zensiert- gute Buren sind!”). Doch es hilft alles nichts, zu guter Letzt muss er selbst zur Flex und Locktide greifen und schnitzt uns ein Ersatzteil. Mit geklebter Benzinpumpe können wir endlich weiter.

Doch zuvor hat unser neuer Freund Öcki, vom Shelter nebenan, noch zum Braii eingeladen. Wir wir am Abend erfahren, hat er seiner Frau mit den Worten: ”Da sind zwei junge Deutsche mit dem Auto hierhergefahren und haben nun soviel Pech mit dem Wagen, denen müssen wir etwas Gutes tun” mitgeteilt. Es ist ein hinreißender und unverKopie von P1000426gesslicher Abend. Öcki, ein Bure wie aus dem Bilderbuch, hat uns beigebracht wie man nach südafrikanischer Art ein ganzes Hühnchen grillt. Dazu hat seine Frau mit Käse überbackenen Toast und natürlich Kürbis gereicht. Das Eis zu den Pricklipeer (Kakteenfrüchte) aus dem Garten hatte Öcki leider vergessen mitzubringen. Wofür er reichlich Schelte kriegt. Nach dem Essen beglückt uns Öcki mit einem kleinen Konzert. Zuerst deutsche Weihnachtslieder (Heidji Bumbeidji...) an der Orgel, dann zarte Klänge auf dem Hackbrett. Als zu guter Letzt sein Grammophon versagt, ist er doch etwas deprimiert. Wir versichern ihm aber, dass es trotzdem ein durchweg erfolgreicher Abend war.

Wir ziehen endlich weiter, unser Ziel für heute ist der südlichste Punkt von Afrika, das Cape Agulhas. Hier mischt sich der Indische Ozean mit dem Atlantik. Pünktlich mit den letzten Sonnenstrahlen treffen wir ein. Jetzt haben wir ganz offiziell Afrika von Nord nach Süd durchquert. Juhu!!! Was sind wir doch für Helden! Und unser Auto erst. Nicht viele, die mit einem TGB vertraut sind, hätten vor einem halben Jahr Wetten darauf abgeschlossen, dass es der Wagen bis hier her schafft. Wir finden, nun hat unser zumeist treue Begleiter einen Namen verdient und taufen ihn mit einer Mischung aus Wasser des Indischen Ozeans und Atlantik Wasser auf den Namen Göti.

Schon geht es weiter, dem nächsten Cape entgegen. Das “Kap der guten Hoffnung” will von uns erobert werden. Wir fahren vorbei an den Townships von Kapstadt, wo aus allerlei Material Wohnraum geschaffen wird. An der südlichsten Würstchenbude der Welt gönnen wir uns eine Mittagsrast mit Currywurst. Nicht viel weiter besuchen wir eine Pinguin-Kolonie. Ganz aus der Nähe kann man die kleinen Kerlchen betrachten. Ein bisschen lahm und langweilig sind sie schon, dagegen sind Enten im Lahrer Stadtpark höchst aktiv! Ob das wohl am kalten Wasser liegt? Noch ein Stündchen fahren wir zum Kap der guten Hoffnung. die Sonne sinkt schon wieder, bestes Fotolicht. Das haben wir nun auch erreicht, das wilde Kap der Guten Hoffnung!

Stolz rollen wir nach Cape Town! Spontan gibt es eine Wiedersehens- und Abschiedsparty mit Alex, Katja, Carmen, 2 Schweizern die Alex und Katja unterwegs getroffen haben und 2 Südafrikanern mit denen Carmen Von Malawi bis Namibia gefahren ist. Carmen fliegt am nächsten Tag nach Hause. Alex und Katja sind, wie wir auch auf den Weg Richtung Namibia.

Kopie von P1000563Kurz vor der Grenze düsen wir dahin, durch das flache, heiße Land hier. Rechts und links säumen Roiboosteeplantagen die Strasse. Die Blätter dieser krüppeligen Büsche sind hier Nationalgetränk. An einem Farm-Stall (Hofverkauf) halten wir. Grosse Schilder mit Fruits und Speck beschriftet haben uns hungrig gemacht. Wir sind doch ziemlich enttäuscht, als sich der Speck, den wir schon mit Bratkartoffeln in der Pfanne gesehen haben, sich als Honigmelone herausstellt. War wohl nix mit Bratkartoffeln!

Schnittig fahren wir um eine Kurve, da brummt und brummelt es von hinten. Ein Toyota überholt uns. Den kennen wir doch! Katja und Alex mit ihrem Brummel! Beim nächsten Rastplatz halten wir und machen erst mal ein gemeinsames Picknick mit einem hartgekochten Osterei. Dann geht es weiter zur Grenze nach Namibia.

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