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02.01.2008 - 16.01.2008 Botswana
Mit List und Tücke reservieren Andrea und Matthias eine Übernachtung im Chobe Nationalpark während Grit und Anke für das leibliche Wohl sorgen und einkaufen gehen. Gut gerüstet, frisch aufgetankt und mit Feuerholz versehen ziehen wir nun los - Safari! Andrea und Anke haben sich einen Landrover mit Dachzelt gemietet, so dass einer Campingnacht unterm Sternenzelt nichts mehr im Wege steht. Schon gleich beim Parkeintritt sehen wir Impalas und Kreiselantilopen, Entschuldigung Elypsenwasserböcke, das kann man ja wohl mal verwechseln. Scheu flüchten die majestätischen Kudus mit ihrem korkenzieherartig gekringeltem Geweih. Und jetzt kommt der Späher ins Spiel, wozu sonst haben wir 3 Mädels einen Mann mitgenommen. Während des Mittagspicknick, als wir noch nichts ahnend an unserem Käse knabbern hat er schon erste Verdachtsmomente. Großspurig sagt er: “Ach, ihr wollt Elefanten sehen, sagt das doch gleich!” Und schwingt sich theatralisch aufs Autodach. Wie der Ranger persönlich, screent er die Gegend mit dem Fernglas. Ganz nebenbei erwähnt er: “Da ist er doch schon!” Wir kennen ihn ja, man muss nicht immer glauben, was er sagt, denken wir und kauen weiter. Tröröööö - Doch der Weg zum Camp ist noch weit, so reißen wir uns los. Wir düsen durch Schlammlöcher und Sandpisten und quälen unsere Autos eine Tiefsandpassage den Hang hinauf. Hinter der Kuppe schreit Grit abrupt “Halt, anhalten!” Ein Pillendreher versucht verzweifelt seine schwere Dungkugel quer zu den Fahrrillen über die Strasse zu rollen. Der kleine Käfer muss dabei ein vielfaches seines eigenen Gewichtes bewegen. Wir leisten Hilfestellung und dann geht’s weiter! Dichtes Gestrüpp flankiert unseren sandigen Weg. So recht kommen wir nicht voran. Da plötzlich rast mit schlackernden Ohren ein junger Elefantenbulle aus dem Gestrüpp. Mit erhobenem Rüssel bläst er zum ersten Scheinangriff. Zum Glück gibt der Elefant die Chance zur Flucht und wir setzen zurück, schleunigst! Nachdem eine Elefantenmutter mit Baby die Strasse gekreuzt hat dürfen wir passieren und es geht weiter. Nun sehen wir sie, hunderte von Elefanten, die wir heute Mittag noch verzweifelt gesucht haben. Jetzt wären uns ein paar weniger lieber, aber Matthias triumphiert.
Und so beginnt ein schöner wolkenloser Sommertag in Botswana. Die Piste ist gut und trocken. Plötzlich jedoch verdunkelt eine schwarze Wolkenwand den Himmel. Der leicht einsetzende Nieselregen tut unserer Freude an der Safari keinen Abbruch. Als der Regen stärker wird, fahren wir schneller, und doch, gegen die Geschwindigkeit des Wolkenbruchs sind wir machtlos! Der Weg wird schlechter, schlammig und voller Pfützen. Über Stock und Stein, Busch und Gras, umfahren wir die nun Knie tiefen Pfützen. Abrupt werden wir ausgebremst auf einer Fläche, übersät mit unzähligen kleinen Tümpeln (Spuren einer Elefantenherde im Schlamm).
Mit allen verfügbaren Schaufeln, Bechern und nackten Händen versuchen wir die Autos zu befreien. Doch es dunkelt bereits! Wir ergeben uns also fürs Erste unserem Schicksal, brechen die Bergeaktion ab und verbringen die Nacht, mit Millionen quakender Frösche und zirpender Insekten, ziemlich schräg im Sumpf! Der nächste Morgen beginnt sehr früh und doch haben wir alle sehnsüchtig, scheinbar Ewigkeiten, auf diesen Moment gewartet. Ein stärkender Kaffee, das letzte Abstimmen des weiteren Vorgehens und zum ersten Mal auf unserer Reise trennen sich unsere Wege! Grit und Anke machen sich zu Fuß durch den Busch auf den Weg zur nächstgelegenen Zivilisation (20km Luftlinie) um Hilfe zu holen. Matthias und Andrea bleiben bei den Autos. Matthias und Andreas Geschichte ist schnell erzählt: Sie graben, schleppen Sandbleche, graben, singen Loblieder auf den Klappspaten der NVA, graben, fluchen über den Klappspaten der Bundeswehr, graben, graben, ... Grit und Anke sind derweil zu Fuß durch Sumpf, Busch und Regen unterwegs. Bewaffnet mit einem großen Messer und Pfefferspray durchqueren sie Gnuherden, Zebras und Impalas, sind auf der Hut vor Löwen und Leoparden und blicken (viel gefährlicher) einem Elefantenbullen direkt ins Auge. Doch die Rettung erfolgt, 2 Autos halten an. 4 Deutsche (deren Tagebucheintrag lautet: 2 Mädels traten aus dem Busch und wir haben sie aufgegabelt, und das war auch gut so!) nehmen sie mit zum Tor. Die Ranger dort sind gelassen: “Rausziehen, kein Problem, es ist gerade ein Traktor unterwegs, der sucht einen seit 3 Tagen vermissten Wagen, wenn er den gefunden hat, zieht er auch euch raus.” Das gibt uns echte Hoffnung. Unterdessen graben Matthias und Andrea, graben und schleppen Sandbleche, graben, gegen 15Uhr, nach mehr als 12h graben und mehreren Kubikmetern Schlammarbeit mit dem Klappspaten ist es geschehen: Die Autos sind frei. Doch wie wir einige Tage später feststellen, hat die Befreiung ein Opfer gefordert. Matthias hat seinen Ehering dem Schlamm geopfert. Die heiß ersehnte Dusche muss leider auch noch warten, denn es dämmert bereits und der Weg nach Maun ist vom Hochwasser weggespült - abgesoffen! Also grillen wir mit Regenschirm vorm Nationalpark Tor und sind einfach nur Glücklich. In der Nacht raschelt es. Wir spähen aus dem Dachzelt. Löwe - Nein. Leopard - Nö. Nashorn - Kopfschütteln. Affe - auch nicht. Ein vorwitziges Zebra klaut unsere Mülltüte. Glücklicherweise haben die Anwohner eine Umfahrung für die weggespülte Wegstrecke markiert. Irgendwo, nach ca. 3 - 5 km soll man die Piste einfach nach links verlassen und im Busch den orangen Plastikfetzen folgen. Heute fährt Andrea mit Matthias im Volvo und wundert sich über die Panoramaussicht und wie gelassen der Volvo durch Gelände (Schlamm) schlittert. Erst als die Spurrillen wirklich tief werden und Matthias zum ersten Mal beide Hände hektisch ans Lenkrad klammert mit den Worten “Oh-Ohhh”, wird es auch ihr ein wenig mulmig. Alles wird gut, wir erreichen eine nette Lodge am Rande des Okavango-Deltas. Seufzend lassen wir uns in den Pool sinken. Seufzen muss auch die arme Wäscherin, der wir unsere Schlammverkrustete Garderobe übergeben. Ankes weißes Hemd hat es leider nicht geschafft. Die harten letzten Tage entlohnen wir uns mit einen privaten Rundflug über das Okavango-Delta. Die Welt von Oben, sich kreuzende Wege, Wasserläufe und Tümpel mit Hippos. Eine Herde Giraffen. Elefanten streifen über das Marschland. WIr bereiten den Trip durch die Kalahari vor. Zumindest in der Wüste hoffen wir dem Regenwetter zu entfliehen. Wir bunkern Sprit, Nahrungsmittel, Wasser, Feuerholz, Savannas und kaufen noch schnell ein langes Abschleppseil, denn in der Kalahari soll es große und schwierige Sanddünen geben und machen uns auf den Weg zur Kalahari-Querung.
Natürlich ist es nicht OK, er muss vernichtet werden und mit äußerlich zerknirschtem Gesicht trennen wir uns vom alten Speck. Am Abend, während die Veterinärkontrolle sehr wahrscheinlich unseren Speck brät, zünden wir den Grill an und holen unsere Rumpsteaks aus den Tiefen der Kühlbox. Auf dem Weg zum Nationalpark jagen wir einen Strauß. Nicht übel diese Burschen, jagt das Tier doch mit über 60 km/h vor unserem Volvo her. Andrea und Anke, die in ihrem Landy hinter uns fahren sehen immer nur mal wieder seinen Kopf über unserem Autodach erscheinen. Am Eingang zum “Nationalpark Zentrale Kalahari” fragen wir noch nach der Doch wir lassen uns nicht verdrießen. Andrea und Grit klappern mit dem Landy voraus, ganz vertieft in “extrem Tierbestimmung”. Ein Honigdachs, Löffelhunde und die Eigenarten der Gackeltrappe werden in den diversen Bestimmungsbüchern genau besprochen. Grzimeck wäre stolz auf uns gewesen! Während wir noch disputieren steigt Matthias hinter uns in die Eisen. Wir wundern uns und halten an. Was hat der alte Späher nun schon wieder entdeckt? Und da, ganz possierlich sitzt ein Gepard mit 2 Jungen unter einem Dornenstrauch. Den Kleinen wird es mulmig und sie verdrücken sich ins Gebüsch. Sichtlich wiederstrebend räkelt sich Frau Mutter und mit eleganten würdevollem Gang verschwindet auch sie im Dickicht
Die letzten gemeinsamen Tage verbringen wir im Rhino-Reserve in einer netten Hütte mit dem Haus-Toko, der schon das Frühstücksei aus der Pfanne klauen will. Die nächtliche Rückfahrt vom Restaurant zu unserer Unterkunft hält noch ein letztes Abentheuer bereit. Vor uns trottet gemächlich ein Riesen-Nashorn den Weg entlang. Mysteriös verschwindet es im Dämmerlicht, taucht hinter der Biegung wieder auf, tritt überraschend aus den Büschen und plötzlich ist es wieder weg. Anke unsere Fahrerin braucht allen Mut, denn wenn so ein Tierchen ärgerlich wird... Es ist eines der seltenen Spitzmaulnashörner, vom Aussterben bedroht. In der Hauptstadt Gaberone verabschieden wir uns von unseren beiden Mädels. Es ist superduper, dass ein Teil unserer Steinsammlung nun schon auf dem Heimweg ist. Danke, dass ihr 20kg Handgepäck geschleppt habt. Mit leichtem Auto und schwerem Herzen fahren wir alleine weiter nach Südafrika! 13.07.2008 - 21.07.2008 Botswana II
Da wir uns Botswana ohne Regen, also Wasser, nicht vorstellen können gehen wir umgehend auf einen Mokororo-Trip. Das Mokororo ist das traditionelle Einbaumkanu in dieser Gegend. Das Kanu unseres Führers Tom ist zwar aus braun bemaltem Plastik, sieht aber fast traditionell aus. So paddeln wir durch das Okavango-Delta, dicht vorbei an badenden Elefanten und großen Hippo-Gruppen, die wild schnaufend ihren Unmut über unsere Anwesenheit zeigen. Wir lernen, dass Elefanten und Hippos als Wege richtige Kanäle ins schilfrige Sumpfland ziehen. Diese zu unterscheiden ist einfach, die der Elefanten sind tief und breit, die der Hippos laufen im Zick-Zack . Bevor wir am nächsten Morgen zu Fuß auf Safari gehen um unsere Kenntnisse im Fährtenlesen zu verfeinern verbringen wir die Nacht auf einer kleinen Insel unter dem Amarula Baum. Wir wissen nun Giraffendung von Zebra zu unterscheiden und erfahren auch, dass Elefantendung hier so etwas wie das Arbeitsamt ist.
Nun sind wir offiziell dazu befähigt, alleine durch den Busch zu wandern und beim Anblick einer Fährte zu sagen: “Oh, Buschbockfährte, v Wir steuern auf Matthias Geburtstag zu. Stilecht wollen wir diesen ganz weit weg -einsam und fern der Zivilisation- feiern. Am Vorabend fahren wir dazu zu einem gewaltigen, weit über 1.000 Jahre alten Baobab, am Rande der Makgadikgadi Pan, der größten Salzpfanne Afrikas. Außer unserem Lagerfeuer trübt kein Fünkchen Licht den Blick auf Afrikas unvergleichlichen Sternenhimmel. Kein Mensch stört die nächtliche Geräuschkulisse der Savanne. Ein Traum!
Beim Abendspaziergang um die heilige und mit Baobabs bewachsene Insel Kubu schrumpft Afrika dann quasi zu einem Dorf, denn was jetzt passiert würde geplant garantiert niemals funktionieren. Um die Ecke kommt ein Toyota mit Schweizer Kennzeichen. Der kommt uns doch bekannt vor. Jo, es ist Stefan, der schweizer Seemann.
Wir stocken unsere Vorräte auf, füllen jeden Hohlraum mit Sprit und kaufen kiloweise Zucker... Wir sind auf dem Weg nach Zimbabwe.
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