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04.10.2007 - 07.10.2007 Tunesien

Kaum sehen wir das tunesische Festland begrüsst uns auch schon ein Schwarm Delphine mit lustigen Sprüngen. Uns ist, als würden sie uns Zurufen: “Machts gut und Danke für den Fisch”

Genauso lustig, nur nicht so feucht, waren die Gesellen vom Tunesischen Zoll. Nach nur 3 Formularen, 5 Warteschlangen und nichteinmal zweieinhalb Stunden waren wir durch. Auf der Fähre hatten wir schnell Freundschaft mit den Luzernern Paddy und Petra geschlossen, die mit Ihrem Toyota Tunesien erkunden wollen. Auch Cathy und Glynn, mit Ihren Motorädern wie wir auf dem Weg nach Südafrika, haben sich unserer kleinen Gruppe angeschlossen. Im Konvoi lernen wir den nächtlichen arabischen Fahrstil zu schätzen (fürchten) und freuen uns gemeinsam und heil den Campingplatz zu erreichen. Skoll - auf den Schrecken hin gibts ersteinmal geschmuggelte heisse Ware - vor allem heiss war er, unser Whisky (er hatte keinen Platz mehr im Kühlschrank gefunden). Vielen Dank IMG_5346Thomas.

Am nächsten Morgen trennen sich unsere Wege nach dem gemeinsamen Frühstück. Wir machen uns auf den Weg und stürmen Karthago. Leider rennen wir hier an eine Mauer aus Philosophie und wandelnder Zeitgeschichte an. Die nette junge Dame, die uns die Ruinen der sagenumwogenen Stadt näher bringen sollte war stets bemüht, aber auch nicht mehr. Thema verfehlt, IMG_5403leider.

Da fahren wir doch lieber ein wenig weiter nach Sidi Bou Said, wo wir Paul Klee um läppische hundert Jahre verpassen und geniessen zumindest mit dem einen oder anderen arabischen Almond-Tee (“Mandel”tee, der hier traditionell mit Pinienenkernen gereicht wird) die Aussicht, von der schon Herr Klee schwärmte .

“Otternnäschen, Singvogelzungen...” klingt das zwei Jahrtausend alte Echo noch durch die Ränge. Alles was ein Römerherz bei guter Unterhaltung begehrt fanden wir, wie auch schon Brian und die Judäische Volksfront (oder wars die Volksfront von Judäa?) in El Djem, dem zweit grössten Amphitheater der Welt.

Wir gehen heute aber ausnahmsweise mal nicht zur Kreuzigung sondern sind mit Herr und Frau Skywalker zum Tee in Matmata verabredet. Doch die dunkle Seite der Nacht überrascht uns in Gabes. Genauso mysteriös wie den Tunesiern Camping erscheint, genauso mysteriös erscheinen uns ihre Wegbeschreibungen zum Campingplatz. “Da vorne links, entgegen der Einbahnstrasse und dann nur noch schnell über den Wochenmarkt fahren und schon seid ihr da...” Zwischen Marktständen, Eselskarren, Vespas und der staunenden Menge, die keinen Millimeter zur Seite weicht, zirkeln wir uns millimetergenau durch die IMG_5433Bretterbuden!

Der Muezzin aus der Moschee gegenüber und die Open Air Disko nebenan versprechen das minimale Tiefschlafpensum. Doch der malerische Standort unter Dattelpalmen und Sternenhimmel entschädigt für so vieles und die Dattelernte am nächsten Morgen perfektioniert den Rest.

Über die Landstrasse folgen wir den Touristenbussen und erreichen in Matmata die berühmten Wohnhöhlen der Berber. Jetzt wissen wir es genau, Luke Skywalker war nicht nur Jedi-Ritter, sondern auch Berber. Denn, so sagt es die Saga, hier soll er aufgewachsen sein, der Luke, der alte Berber...

Doch wir geben uns damit noch nicht zufrieden und machen uns auf den Weg zu unserem ersten Sprichwort: ”Ist die Strasse grau, nach andren Wegen schau!” Die Abkürzung über eine 40km IMG_5446lange Strasse (in der Landkarte grau dargestellt) entpuppt sich als die erste wirkliche Off-Road Strecke unserer Reise. Schön wäre gewesen, wenn mann die Strasse in der Landschaft genauso gut erkannt hätte wie auf der Landkarte. Nach nur gut 4h hatten wir auch diese Kleinigkeit geschafft.

 

 

Jetzt aber schnell zur Libyschen Grenze! Unser Guide wartet schon, hoffentlich...

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